Wasserstoffnetzwerk Nordostniedersachsen

Windkraft, Salzkavernen und bereits ansässige Industriebetriebe: Wasserstoff kann in Niedersachsen zur Energiewende beitragen. Dabei hat die Region Nordostniedersachsen das Potenzial, ein Zentrum der norddeutschen Wasserstoffwirtschaft zu werden. Um die Klimaziele zu erreichen, kann Wasserstoff-Technologie den CO2-Ausstoß in den Bereichen Verkehr, Wärme, Industrie und Landwirtschaft senken.

Im Wasserstoffnetzwerk H2.N.O.N arbeiten bereits mehr als 100 Partner gemeinsam an einer klimafreundlicheren Energieversorgung in Nordostniedersachsen. Das Wasserstoffnetzwerk-Nordostniedersachsen ist ein Zusammenschluss der elf Landkreise der Region Lüneburg. Das Regionalmanagement Nordostniedersachsen – Wasserstoffwirtschaft wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundes- und Landesmitteln gefördert.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff

Ob als Treibstoff im Verkehr oder als Energielieferant zur Strom und Wärmeerzeugung: Wasserstoff ermöglicht den Einsatz erneuerbarer Energieträger in verschiedenen Bereichen. Wer also mit Solar- oder Windenergie kochen oder Auto fahren möchte, wird dies mit Wasserstoff tun können.

MW/Scheffen

“Niedersachsen verfügt im deutschlandweiten Vergleich über günstige Standortbedingungen für klimaneutrale Energieinfrastruktur, um umfangreiche Wasserstoff-Wertschöpfungsketten im skalierbaren industriellen Maßstab aufzubauen. H2.N.O.N trägt maßgeblich dazu bei, die vorhandenen Kompetenzen in der Region zu vernetzen sowie innovative Projekte und Investitionen zu initiieren. Das Land Niedersachsen unterstützt gerne die erfolgreiche Arbeit des Regionalmanagements für weitere drei Jahre.”

Olaf Lies

Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung

Das Wasserstoffnetzwerk im Nordosten von Niedersachsen H2.N.O.N stellt sich vor

Das Video gibt einen Überblick über unsere Mission einer klimafreundlichen Zukunft mit Wasserstofftechnologie bei uns vor Ort und erklärt die Entstehung des Wasserstoffnetzwerks Nordostniedersachsen H2.N.O.N. Wir sind überzeugt, dass Wasserstoff eine Schlüsselrolle bei der Energiewende in Niedersachsen spielt. Orte wie Stade, Cuxhaven, Bremervörde und Osterholz haben sich bereits zu Hotspots im Bereich Wassserstoff entwickelt – unter anderem mit dem weltweit ersten Liniennetzbetrieb mit Wasserstoffzügen.

Quelle: TZEW

Warum Wasserstoff im nordöstlichen Niedersachsen und darüber hinaus die Zukunft ist?

Grüner Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien hergestellt wird, ist vollständig kohlenstofffrei. Wird er in Strom umgewandelt, bleibt als einziges Abfallprodukt Wasserdampf. Wasserstoff ist außerdem speicher- und transportierbar. Dadurch wird es möglich, das ganze Potenzial erneuerbarer Energiequellen lokal vor Ort auszuschöpfen. Bereits bestehende Erdgaspipelines oder Kavernenspeicher können zu Wasserstoffleitungen umgewidmet werden. Unser Regionalmanager Dr. Daniel Kipp berichtet im Interview mit der Service- und Beratungsstelle Regionale Industrieinitiativen von den vielfältigen Wasserstoffprojekten, die in Nordostniedersachsen angelaufen oder schon umgesetzt sind. 2022 hat H2.N.O.N den Sonderpreis Regionale Industrieinitiative erhalten.

Grafik: Service- und Beratungsstelle Regionale Industrieinitiativen

Die Ziele für Wasserstoff in Nordost-Niedersachsen

Das Wasserstoff-Netzwerk H2.N.O.N vernetzt die Potenziale der Wasserstofftechnologie in der Region, um diese gezielt in den Bereichen Erzeugung, Technologie, Infrakstruktur und Anwendung weiter zu entwickeln. Das Leitprojekt “Lastverkehr mit grünem Wasserstoff” und die H2-RegioHub-Strategie begleiten uns dabei. Die H2.N.O.N-Mitglieder profitieren im Netzwerk durch Kompetenzbündelung, Austausch & Know-how-Transfer, Entwicklungskooperationen, Zugang zu Fördermitteln und gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit. So wird das Engagement der Region Nordostniedersachsen im Bereich Grüner Wasserstoff überregional sichtbar.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte beim Neujahrsempfang der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, wie wichtig die Arbeit der lokalen Akteure für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft ist.

Foto: Europäische Union 2020

“Sie sind auf dem besten Weg, die Region zum Powerhouse für erneuerbare Energien zu entwickeln. Mit mehr als 1200 installierten Windrädern. Mehr als 700 Biomasseanlagen. Mehr als 140 Partner in einem beispielhaften Wasserstoffnetzwerk. Mit Projekten wie dem unterirdischen Wasserstoffspeicher hier in Stade, Wasserstoff betriebene Züge bis zur Arbeit von Airbus an Flugzeugen mit Wasserstoffantrieb. Und natürlich das neue LNG-Terminal, das in Rekordzeit entsteht, hier in Stade. Hier entsteht eine Modellregion für die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft.”

Ursula von der Leyen

EU-Kommissionspräsidentin

Wasserstoff in Niedersachsen: Die Kompetenzen H2.N.O.N umfassen die gesamte Wertschöpfungskette

Mehr als 100 Unternehmen und Einrichtigungen in Niedersachsen haben sich im Wasserstoffnetzwerk H2.N.O.N zusammengeschlossen, um ihre Kompetenzen in verschiedenen Bereichen zu bündeln:

  • Wasserstoffherstellung aus erneuerbaren Energien (Solar, Windkraft, Biomasse) mittels Elektrolyse
  • Speicherung in vorhandenen Salzkavernen,
  • Aufbau einer smarten und dezentralen Wasserstoff-Infrastruktur
  • regionale Nutzungskonzepte für Wasserstoff, um CO2-Emissionen zu verringern,

Wasserstoffherstellung durch Elektrolyse

Wasserstoff-Speicherung

Dezentrale Wasserstoffinfrastruktur

Nutzungskonzept im Bereich Lastverkehr

Bildquellen: iStock/Petmal, iStock/Scharfsinn84 (2), iStock/audioundwerbung

Ole Spata/MB

“Das Wasserstoffnetzwerk H2.N.O.N ist ein gelungenes Beispiel für engagierte Zusammenarbeit. Hier bringen Kommunen, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände die Energiewende mit Wasserstoff im ländlichen Raum voran. Das Projekt hat einen Vorbildcharakter weit über Niedersachsen hinaus.”

Wiebke Osigus

Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie regionale Entwicklung

Wasserstoffnetzwerk Nordostniedersachsen: Die Anfänge

Auf dem 1. Wasserstofftag der IHK-Stade für den Elbe-Weser-Raum im August 2018 wurden erste Ansätze für die Erprobung und den Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Region diskutiert. Ab November 2018 konnten auf dieser Basis und im Rahmen des Fördervorhabens „Projektkoordination Wasserstoffwirtschaft“ konkrete Projektansätze für eine Wasserstoffwirtschaft in der Region entlang der Bereiche Herstellung, Speicherung, Transport, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff herausgearbeitet werden. Die Umsetzung des Fördervorhabens bis Ende 2019 erfolgte durch das Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW) im Auftrag der ARTIE – Regionales Netzwerk für Technologie, Innovation und Entwicklung.

Seit dem 1. September 2020 erfolgt die Koordinierung des Wasserstoffnetzwerkes H2.N.O.N über ein vom Land Niedersachsen gefördertes GRW-Regionalmanagement. Auf Basis der bisherigen Arbeitsergebnisse sollen dabei aussichtsreiche Initiativen und Projekte in der Region initiiert, begleitet und weiterentwickelt werden. Im Fokus: Die regionalen Beschäftigungs- und Wachstumspotenziale im Wasserstoffbereich zu identifizieren, mobilisieren und nutzbar zu machen. Nach Europaweiter Ausschreibung wurde ein Beratungskonsortium bestehend aus den Firmen Dieter Meyer Consulting GmbH (MCON) und Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW) mit der Umsetzung des Regionalmanagements beauftragt.

Symbolbild im Header: iStock/Petmal