Pilotprojekt untersucht Eignung von Salzkavernen als Wasserstoffspeicher

Die bereits bestehenden Salzkavernen in Nordostniedersachsen könnten zukünftig als
Speicherorte für Wasserstoff dienen: Aktuell werden erstmals in Niedersachsen vorhandene
unterirdische Kavernen für die Lagerung von Öl und Gas zu Wasserstoffspeichern
umgewidmet. Das Verbundprojekt H2CAST hat zum Ziel, mit einem ausgeklügeltem
Pendelsystem zwischen Kavernen in 750 Metern Tiefe eines Salzstocks im ostfriesischen Etzel
bis zu 72 TWh Wasserstoff speichern zu können. „Die Energiewende braucht ab spätestens
2030 diese Großspeicher, da Wasserstoff-Angebot und Nachfrage zeitlich und räumlich
auseinanderliegen werden“, erklärt der Geschäftsführer des Anbieters von
Kavernenspeichern STORAG ETZEL Boris Richter.

Wasserstoffspeicherung birgt Zukunftspotenzial für Salzkavernen in Nordostniedersachsen

Bei der Eröffnung des HyLand-Symposiums am 12. Mai in Berlin konnten sich die H2.N.O.N-

Die Erkenntnisse des Pilotprojekts zur Umwandlung von Salzkavernen sind auch für das
Wasserstoffnetzwerk Nordostniedersachsen H2.N.O.N. interessant. Die geologische
Besonderheit der Salzvorkommen im nordöstlichen Niedersachsen bietet mit den bereits
vorhandenen Salzkavernen für Gas ein großes Potenzial an zukünftiger Speicherkapazität für
Wasserstoff.
Wenn nach der aktuellen Markthochlaufphase Bedarf und Nachfrage an grünem Wasserstoff
steigen, können die Lagerungsmöglichkeiten in umgewidmeten Salzkavernen dazu beitragen,
die Flexibilität der H2.N.O.N.-Partner zu steigern und so die Wettbewerbsfähigkeit von
klimafreundlichen Wasserstoffantrieben gegenüber Diesel und Benzin zu stärken.
Mehr als einhundert Partner haben sich bereits im Wasserstoffnetzwerk H2.N.O.N.
zusammengeschlossen, um mit grünem Wasserstoff den CO2-Ausstoß im Verkehr, der
Stromerzeugung und der Landwirtschaft zu senken – darunter Kommunen und
Forschungseinrichtungen sowie (potenzielle) Anwender, Hersteller und Dienstleister aus der
Region.

Erkenntnisse zur Salzkavernen könnten wegweisend für Europa sein

Beim HyLand-Symposium in Berlin hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing nun 30 weitere deutsche Regionen im HyLand-Netzwerk willkommen geheißen. Ein weiteres Highlight war die Ankündigung der zweiten Förderrunde des Programmteils “HyPerformer”, in dem sich Regionen um konzentrierte Fördermittel zur Umsetzung ihrer Konzepte, die sie beispielsweise im Rahmen einer HyExperts-Studie erarbeitet haben, bewerben können. Als

Das Pilotprojekt H2CAST, in dem Wissenschaftler und Experten aus der lokalen
Energiewirtschaft zusammen mit dem Niedersächsischen Energieministerium das Potenzial
der lokalen Salzstöcke für die Lagerung von Wasserstoff untersuchen, könnte die wachsende
Wasserstoffwirtschaft vor Ort weiter stärken. H2CAST in Etzel sei der Startpunkt für eine lokale
Wertschöpfungskette der Energiedrehscheibe Niedersachsen“, betont der Landes-
Energieminister Olaf Lies (SPD). Die Projektpartner hoffen auf Erkenntnisse, die wegweisend
für viele weitere Salzkavernen in Europa sein können.

Symbolbild: Unsplash/theblowup