HyExperts-Studie: Wasserstoff im Verkehr

Die elf Landkreise im Amtsbezirk Lüneburg haben erfolgreich die HyExperts-Studie: Future Mobility – Lastverkehr mit Grünem Wasserstoff abgeschlossen. Das positive Fazit für Wasserstoff im Verkehr zeigt: Der Ansatz “Lastverkehr mit grünem Wasserstoff” bietet erhebliches Umsetzungspotenzial in der Region Nordostniedersachsen. Zum Beispiel in den Bereichen

  • Kommunale Entsorgungsfahrzeuge
  • Speditionsverkehr
  • Busse des ÖPNV

Die Ansätze für emissionsfreien Lastverkehr mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb haben das Ziel, nachhaltig entlang einer regionalen Wertschöpfungskette zu funktionieren. Dazu zählen:

  • Erzeugung von Grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, wie Windkraft und Biogas mittels Elektrolyse
  • Transport in H2-Pipelines, auch durch die Umwidmung von bereits bestehenden Erdgasleitungen
  • Logistik und Infrastruktur, u.a. mittels Wasserstofftankstellen
  • Speicherung von Wasserstoff (zum Beispiel in umgewidmeten Salzkavernen)
  • Nutzung des Wasserstoffs mittels der Brennstoffzellentechnologie für Lastwagen, Entsorgungsfahrzeuge und Busse des ÖPNV
  • Einige der H2.N.O.N-Partner sind bereits auf die Konvertierung und Herstellung von entsprechenden Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb spezialisiert
Bluepower Wasserstoff Fahrzeug
Die Visualisierung zeigt die Basis eines Abfallsammelfahrzeugs mit emissionsfreiem Brennstoffzellenantrieb von FAUN/Grafik:FAUN

Wasserstoff im Verkehr: Standortvorteile in Nordostniedersachsen

Das überwiegend ländlich und landwirtschaftlich geprägte Nordostniedersachsen verfügt über besondere Standortvorteile für den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft und die Nutzung von Wasserstoff im Verkehr. So profitiert die Region unter anderem von einer hohen Dichte an Windkraft– und Biogasanlagen. Die Betreiber benötigen wirtschaftlich sinnvolle Nutzungskonzepte für die erneuerbaren Energien nach dem Auslaufen der bevorzugten Einspeisung von erneuerbaren Energien in das Stromnetz, was aktuell durch das EEG möglich ist.

Durch die ansässige Industrie in den Bereichen Futtermittel und Agrar, Chemie, Bioenergie und Entsorgung, spielt regionaler Lastverkehr spielt in Nordostniedersachsen eine bedeutende Rolle. Durch zukünftig strengere Vorgaben für klimafreundliche Antriebe, u.a. durch die “EU Clean Vehicles Directive”, steht der Lastverkehr vor Herausforderungen. Zudem bietet der mit Bussen organisierte öffentliche Nahverkehr die Möglichkeit mit Brennstoffzellenantrieb Emissionen einszusparen.

Ein von Dieselantrieb zu Wasserstoff konvertierter Schwertransporter von Clean Logistics bei der Premiere auf dem Flughafen Stade. Foto: Clean Logistics

Die aufgeführten Rahmenbedingungen in Nordostniedersachsen wirken sich positiv auf die Gestaltung klimafreundlicher Mobilität mit dem H2.N.O.N-Leitprojekt “Lastverkehr mit Grünem Wasserstoff” aus. So bietet Lastverkehr mit Grünem Wasserstoff:

  • Eine sinnvolle Nutzung der hier produzierten erneuerbaren Energie aus Windkraft- und Biogasanlagen in der emissionsfreien Mobiität
  • Ein Modell, um eine dezentrale Wasserstoff-Infrakstruktur in der Region aufzubauen
  • eine Möglichkeit, durch die Nutzung des regional erzeugten Stroms, die Akzeptanz der lokalen Bevölkerung für Wasserstoff als emissionsfreien Energieträger zu erhöhen

Das Leitprojekt wird weiter realisiert im Rahmen des Förderprojektes „HyLand – Regionenförderung des NIP“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in der Kategorie „HyExperts“. Das Projekt koordiniert der Landkreis Osterholz.

Symbolfoto: iStock/Scharfsinn86