Chancen für den Landkreis Lüneburg in der Wasserstoffwirtschaft

Die Zukunft der Energieversorgung steht vor einem Umbruch – und Wasserstoff spielt dabei eine wesentliche Rolle. Mit bereits vorhandenen Gaspipelines, der perspektivischen Anbindung an das Wasserstoffkernnetz und einer hohen Erzeugungskapazität durch Windstrom verfügt der Landkreis Lüneburg über gute Voraussetzungen für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft.

In der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade hat der Landkreis Lüneburg am Dienstag zusammen mit dem Wasserstoffnetzwerk Nordostniedersachsen (H2.N.O.N) mit Expertinnen und Experten aus der Branche interessierte Unternehmen, die Städte und Gemeinden sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung über aktuelle Entwicklungen und Anwendungsfelder informiert.


Bei der Begrüßung betonte die H2.N.O.N-Vorstandsvorsitzende und Landesbeauftragte des ArL Lüneburg, Karin Beckmann, dass für eine erfolgreiche Energietransformation regionale Wasserstoffinfrastrukturen aufgebaut werden müssen. Lüneburgs Landrat, Jens Böther, ergänzte: „Der Landkreis Lüneburg reicht Akteuren die Hand. Wir wollen die eigenen Handlungsspielräume rund um Wasserstoff bestmöglich ausschöpfen und damit private Initiativen, Investoren und Unternehmen beim Umgang mit Wasserstoff unterstützen.“ Anschließend informierten Expertinnen und Experten die rund 50 Teilnehmenden über aktuelle Entwicklungen und Trends in der Wasserstoffwirtschaft. H2.N.O.N-Regionalmanager Dr. Daniel Kipp von MCON und Prof. Oliver Opel von der Fachhochschule Westküste erläuterten die übergeordneten Rahmenbedingungen für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Einblicke in das jüngst genehmigte Wasserstoffkernnetz gab das Unternehmen HAzwei. Im Bereich der Wasserstofferzeugung informierte RWE über die Standortbedingungen für Großelektrolyse am Beispiel der aktuellen Entwicklungen in Lingen und die bioenergy concept GmbH stellte ihre Planungen für die regionale Wasserstoffproduktion aus Biomasse dar.

Im Anschluss nahm die Veranstaltung „Wasserstoff in der kommunalen Wärmeplanung“ in den Fokus. Die Vorträge des Niedersächsischen Wasserstoff-Netzwerks, des Klimaschutzmanagements des Landkreises Lüneburg und der Avacon Natur GmbH verdeutlichten, dass Wasserstoff hier voraussichtlich zunächst nur eine eingeschränkte Rolle einnehmen wird. Eine Voraussetzung ist hierfür der Anschluss Lüneburgs an das Wasserstoffkernnetz, wozu Avacon bereits über erste Planungen berichtete.
Im Nachgang der Veranstaltung ist eine Videokonferenz zur Wasserstoffnutzung im Verkehrsbereich geplant, in der dieses Thema vertiefend betrachtet werden wird.