Wasserstoff-Kernnetz genehmigt


Die Bundesnetzagentur hat die Pläne für das deutsche Wasserstoffkernnetz genehmigt. Mit 9040 Kilometern Länge wird das Netz das aktuell größte in Europa – auch wenn es 600 Kilometer kleiner als geplant aufgebaut wird. Von der Idee bis zur Genehmigung sind zweieinhalb Jahre vergangen. Der Bau solle sukzessive beginnen, Teilstrecken sollten bereits vor dem Zieljahr 2032 fertigt werden. 

Mit einer Gesamtstrecke von 9040 Kilometern wird das Netz allerdings deutlich kleiner als zunächst angenommen. Mehr als 600 Kilometer strich die Bundesnetzagentur aus dem ursprünglichen Plan heraus. Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller begründete das mit dem Abbau von „Redundanzen“ und Anbindungsleitungen, die nicht im Kernnetz gebraucht würden. Habeck betonte, dass kein Bundesland ohne Anschluss bleibe und es sich um einen „atmenden Prozess“ handele.

Grafik: FNB Gas

60 Prozent des Gesamtnetzes sollen durch die Umwidmung bestehender Erdgasleitungen entstehen. Das Wasserstoffkernnetz soll die wichtigsten Leitungen der künftigen Wasserstofftransport- und -importinfrastruktur umfassen. Nach Angaben der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber soll das Netz jährlich bis zu 278 Terawattstunden an Energie in Form von Wasserstoff transportieren können. Das entspreche einem Drittel des heutigen Erdgasverbrauchs, betonte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung, Ralph Bahke.

Das Wasserstofkernnetz verläuft auch durch die Region Nordostniedersachsen, die vielfältige Potenziale für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft hat. Um viele regionale Unternehmen anzuschließen, braucht es Verteilnetze. Den Verteilnetzbetreibern fehlen aber bislang die rechtlichen Grundlagen zur Umrüstung bisheriger Netze auf grüne Gase.

Symbolbild: istock/petmal